Mit dem elektrischen, tragbaren Kettenstemmer
Type S löste MAFELL in den1920er-Jahren eine
Revolution im Zimmereihandwerk aus. Ein Rückblick.
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Die erste tragbare Zimmereimaschine war ein Kombiwerkzeug: die Type A von MAFELL – Bohr- und Fräsmaschine in einem. Wenig später entwickelte sie sich zur reinen Kettenstemm-Maschine weiter.
Wir befinden uns im dritten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts. Schon früh spielen Maschinen von MAFELL bei Zimmerleuten eine wichtige Rolle. Weit über 25.000 Elektrowerkzeuge der Marke haben bis 1933 den Weg in die Betriebe gefunden. Eine der ersten speziell für die Holzbearbeitung ist in den 1920er- Jahren der Kettenstemmer Type S. Eine Revolution. Zu dieser Zeit hat das Unternehmen seinen Sitz noch in Fellbach bei Stuttgart. In den folgenden gut zehn Jahren entwickelt sich die Type S durch fortwährende Verbesserung zu einem bewährten und erfolgreichen Elektrowerkzeug weiter. Die äußere Form bleibt dabei im Wesentlichen unverändert. Der robust gebaute Motor hat 1937 eine Leistung von 1,3 PS. Kurzzeitig lässt er sich bis zu 50 Prozent überlasten, ohne dass er Schaden nimmt.
Type S (20er -Jahre) |
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Leistung |
2 PS / 1,5 kW |
Drehzahl |
2.840 U/min. |
Fräsgeschwindigkeit |
6 m/sec |
Gewicht |
27,5 kg |
Bis zu 10-mal schneller als das Stemmeisen. Die ganze Maschine ist in Größe und Form so konstruiert, dass sie auch mit extremen Beanspruchungen fertig wird. Klar, dass das Mehr an Leistung im Vergleich zum manuellen Löcherstemmen einen Paradigmenwechsel darstellt. Legt man beim Stemmen von Hand eine Durchschnittsleistung von etwa 12 Löchern der Größe 4/6/14 cm zugrunde, dann schafft der Kettenstemmer in der gleichen Zeit 80 bis 120 Löcher.
Auch für Spezialanwendungen kommt der Kettenstemmer von MAFELL oft zum Einsatz. Beispielsweise lässt sich an seine Antriebswelle eine biegsame Welle anschließen. Dadurch kann der Anwender mit der Maschine verschiedene Raspel-, Feil- und Schleifwerkzeuge antreiben.
Starke Details. Nachdem es zunächst nur schmale Fräsketten für die Maschine gegeben hat, ist bald auch eine breite 28-mm-Variante verfügbar. Sie steigert die Leistung des Kettenstemmers noch einmal deutlich und kommt in den meisten Fällen zum Stemmen von Zapfenlöchern zum Einsatz.
Nicht nur die Funktion im Ganzen, auch starke Details überzeugen damals die Zimmerleute. So ziehen zwei starke Federn den Motor und die Fräskette wieder in die Ausgangsstellung zurück, nachdem sie im Zapfenloch ihre Aufgabe erfüllt hat. Zudem wird die Fräskette dank eines seitlichen Anschlags immer im gleichen Abstand von der Bundseite in das Holz eingeführt. Natürlich lässt sich der Anschlag auf jeden beliebigen Abstand (seitliches Zapfenbesteck) einstellen. Für die Tiefenstellung gibt es außerdem einen speziellen Anschlagring.
Clevere Weiterentwicklung: der Drehgriffschalter. Eine der wichtigsten Weiterentwicklungen setzen die MAFELL Ingenieure 1937 um: Einer der beiden Handgriffe wird zum Drehgriffschalter. Der Vorteil: Die Maschine lässt sich jetzt komfortabel ein- und ausschalten, ohne dass der Anwender den Handgriff loslassen muss.
Kettenschleifapparat als Zubehör. Besonders clever und ein wesentlicher Anwendungsvorteil: Das Schleifen seiner Fräsketten übernimmt der Kettenstemmer quasi selbst. Dazu kann der Anwender einen speziellen „Schleifapparat“ an die Maschine montieren. Der Schleifapparat lässt
sich an jedem MAFELL Kettenstemmer anbringen, die Handhabung ist denkbar einfach und auch für Lehrlinge problemlos machbar. Der Vorteil der geschärften Kette liegt auf der Hand: Das mühsame „Nachputzen“ der Löcher von Hand hat ein Ende.